ECC 2010 Champéry: Der erste Spieltag (Samstag 4. Dez. 10)

Nachdem ich um 5:30h von den eifrigen Curlingspielerngeweckt wurde, verschlafe ich und wache erst um 10h wieder auf. Per Turbostürme ich durch das Badezimmer zum Frühstück, erhalte dort noch einen Saft mitEspresso und in die Halle um gerade noch den Sieg der Schweizerinnen zuverpassen.  Ich niste mich imPresszentrum ein und beginne mit der Schreibarbeit.

Als Gast bin ich nirgends eingeplant und somit vermisst michauch niemand. So geniesse ich die Spiele der Herren der Gruppe A. Es wird hartgekämpft. Schweden bekundet Mühe mit den gut aufspielenden Holländern; imdritten End misslingt dem Holländischen Skip der letzte Stein. Anstelle 1:1lautet das Resultat 1:3. Anschliessend gewinnen die Schweden das Spiel danndoch noch souverän. Beim Spiel Schweiz gegen Frankreich starten die Schweizerstark, vergeben jedoch gute Chancen in den ersten zwei Ends. Die Franzosenwittern Sommerluft und spielen sich in einen wahren Spielrausch, während dasTeam um Christof Schwaller immer mehr Mühe bekundet. Im 8. End werden beimSpielstand 8:1 für Frankreich die Hände geschüttelt. Die Spielerstatistikspricht Wände, konnten sich das Frontend der Schweizer noch knapp durchsetzen,sieht es beim Backend verheerend aus. Die französische Nummer 4 Tony Abgibousterreichte 94% und die Nummer 3 welche auch als Skip spielte, Thomas Dufourganze 70%. Bei den Schweizern lauten die entsprechenden Zahlen 66% und 63%, dasollte noch etwas Potential vorhanden sein!

Die Deutschen machten mit den Russen, mit welchen ich dasHotel teile, kurzen Prozess und gewannen nach 6 Ends 7:2. Norwegen undSchottland spielen als gäbe es die Freegard-Zone nicht und liefern sich dieersten 5 Ends eine Take-out Schlacht. Nicht sehr spannend. Es reichen Norwegenzwei zweier Ends um das Spiel 4:1 zu gewinnen. Die sehr stark aufspielendenTschechen fordern die Dänen aus ihrer Reserve heraus. Nach dem 9ten End lautetdas Resultat 7:6 zu Gunsten der Tschechen und zusätzlich haben diese auch nochden letzten Stein. War es Unerfahrenheit, Überheblichkeit oder schlichtNervosität der Tschechen, welche im letzten End so viel Fehlsteine produziertenwie sonst in keinem End. Es gelingt den Dänen dank einem perfekten End 2 Steinezu klauen uns so das Spiel noch sozusagen auf der Ziellinie zu drehen.

Inzwischen sind mir einige Wädenswiler über den Weg gelaufenund wir geniessen sogleich leckere Sandwichs mit ein bisschen Weisswein undzusätzlichem Aufschnitt. Die Verpflegung im Restaurant war lecker und schnell.Im Take-out Zelt ist der Essensablauf noch nicht auf der Höhe des Ansturms undes bilden sich jeweils eine lange Schlange. Hier gibt es sicher nochVerbesserungsbedarf. Erinnert mich irgendwie an die Eröffnung der neuen Eishockehallein Zug.

 

Die zweite Runde der Damen sieht insgesamt 49 Ends, wasbeinahe dem vollen Programm entspricht. Die Spiele sind ausgeglichen, ausserDeutschland, welches in nur 8 Ends die Däninnen mit 9:3 vom Eis fegt. DieSchweizerinnen wehren sich stark gegen die Russinnen und beginnen stark. Nacheinem fulminanten Start finden die Russinnen immer besser ins Spiel und esgelingt Ihnen im 5, 6 und 7 End jeweils einen Stein zu klauen. DieSchweizerinnen hatten Ihre Chancen, doch genügte die Leistung von Mirjam Ottleider nicht ganz.

 

Wie ein Altbundesrat sagen würde: "Freudeherrscht!" Das Männerteam der Schweizer haben den ersten Sieg. Gegenüberdem 1. Spiel steigerte sich vor allem der Skip und die Nr. 3; wobei derHolländische Skip seine Chancen nicht nutzen konnte. Gleich wie im Spiel gegenSchweden.

Die anderen Partien verliefen ausgeglichen und wurden alleerst im letzten End entschieden. Frankreich spielte vor allem gegen ende desSpiels immer schwächer, womit das ausgeglichene Spiel am Schluss 6:3 gegenDänemark verloren ging. Schweden gewann mit dem letzten Stein 7:6 gegen einfrech aufspielendes Russland. Der schwedische Skip Niklas Edin erreichte indiesem Spiel 89% womit er klar der beste Skip dieser Runde war. Die Tschechenspielten wiederum sehr gut auf, doch fehlt Ihnen der Killerinstinkt, womit sie7:3 gegen die Norweger verloren. Deutschland setzte sich klar mit 9:5 gegen dieglücklos spielenden Schotten. 

Den heutigen Abend beginnt im Take-out in welchem sich nochdiverse Spieler befinden, als ich diese schöne Fröhlichkeit um 23:30h verlasse.Vor dem Hotel begegne ich Patrick Lörtscher mit dem ich noch über eine Stundein vergangenen Tagen schwelge und wir versuchen das Champéry unserer CurlingJugendlagerzeit wiederzuentdecken.