ECC 2010 Champéry: 4ter Tag, Dienstag 7. Dezember 2010

Heute Morgen brachte einige freudige Überraschungen. Nicht nur dass ich es geschafft habe mich schon um 8h aus dem Bett zu wälzen, nein am Morgen begrüssen mich die Damenteams von Dänemark und Norwegen am Frühstückstisch. Die russische Trainerin ist auch schon da, so auch Patrick Lörtscher, mit dem ich ein bisschen über das Curling spreche. Nach der Stärkung hüpfen mir auf der Treppe noch die Damen des Russischen Teams entgegen. Bilder der Damen findet Ihr auf Bobs Blog unter http://skipcottagecurling.blogspot.com/ . (P.S. Für Fans der russischen Skipping Liudmila Privivkova http://skipcottagecurling.blogspot.com/2010/01/on-special-assignment-at-glynhill-lucy.html )

Es ist schon 10h als ich in der B-Halle in Monthey ankomme. Die Spiele der Herren sind in der Schlussphase. Das Niveau ist bescheidener, verglichen mit den A-Klassigen. Das Eis scheint feiner wie in Champéry zu sein und curlt ein bisschen weniger. Auch in dieser Halle gibt es spezielle Bauten für die Trainer und die Statistiker, doch insgesamt wirkt die Halle kalt und abweisend, wären da nicht die zwei Schulklassen, welche lautstarkt das Team von Belgien und Spanien unterstützen. Leider verliert Belgien und das 'ohhhh' ist gross, als der Skip der Belgier den letzten Stein verfehlt. Um so grösser wird jedoch das Geschrei, als die Spanier wenige Minuten später das Spiel gegen die Esten gewinnen. Die Schulklassen werden von den spanischen Spielern gegrüsst und das Geschrei bringt jedes Hörgerät zum Quietschen...

Zurück in Champéry haben die Männer schon einige Ends hinter sich gebracht. Den Überraschungsstarter aus der Tschechei gelingt nicht sehr viel und nach nur gerade 7 Ends gehen die Schweizer mit 8:3 als Sieger vom Eis.

Bei den Damen ist die Ausgangslage angespannter. Als Gegner wartet die Titelverteidigering Andrea Schöpp aus Deutschland mit Ihren Damen. Das Spiel verläuft ausgeglichen, wobei die Schweizerinnen immer wieder gefährliche Situationen aufbauen können, doch es gelingt Ihnen nicht diese erfolgreich zu kassieren. Nach 10 Ends steht es 4:4 und es geht in das Zusatzend, wobei die Schweizerinnen den Vorteil des letzten Steins haben. Deutschland muss angreifen, doch es gelingen nicht alle Steine wie gewünscht. Auch die Schweizerinnen leisten sich einen Patzer, welcher jedoch ohne Folgen bleibt. Der letzte Stein von Miriam Ott ist perfekt und die Schweiz schreibt noch 3 Steine. Der Applaus der angereisten rund 300 Fans ist fulminant.

Anschliessend werden die Schweizerinnen von unserem Bundesrat, Herrn Ueli Maurer in Empfang genommen und dürfen Ihn in die Geheimnisse des Curlings einführen. Auch sonst ist heute ein Tag mit mehr Besuchern - ich habe auch Clubmitglieder von Zug entdeckt. Es dürfte sicher noch ein lustiger Abend werden.

Nun müssen die Männer noch einmal ran. Im Spiel ab 19h prügeln sich die Schweizer gegen die modischen Hosen aus Norwegen. Bin auf das Spiel gespannt und gehe nun noch schnell etwas Beissen bevor mich der Hungerrast ausbremst...

 Die Schweizer haben gewonnen! Wow und wie! Das offensiv geführte Spiel sieht viele Steine auf beiden Seiten. Die Entscheidung fällt im 9. End. Wie so oft massieren sich die Steine im Haus. Die Schweiz liegt mit 2 zählenden Steinen, hat jedoch noch weitere Steine im Haus. Der beste Stein der Norweger liegt hinter der T-Line im 4 Fuss drin. Die Norweger entscheiden sich den Schweizern zwei Steine schreiben zu lassen. Doch es kommt alles ein bisschen anders. Die Guard gelingt suboptimal und anschliessend gelingt Christof Schwaller ein fantastischer Stein. Die Schweiz schreibt 4 Steine (Mann merke, 4. Curlingtag = 4er Hütte, mal schauen wie lange das die Schweizer durchhalten) und die Zuschauer sind aus dem Häuschen. Im 10ten End halten die Schweizer das Haus sauber und somit heisst es am Schluss 9:7 für die Schweiz.

Anschliessend wird der Sieg im Take-out Zelt gebührend begossen. Es fliessen nicht nur Mineral und als ich Bett den Wecker anschaue strahlt mich dieser mit 2:35h an.